Cherringham - Gefährlicher Erfolg by Matthew Costello & Neil Richards

Cherringham - Gefährlicher Erfolg by Matthew Costello & Neil Richards

Autor:Matthew Costello & Neil Richards [Costello 1, Matthew 1, Richards 2, Neil 2]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-0882-2
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-08-05T16:00:00+00:00


11. Vermisstes

Der schwarze Mercedes, dessen Innenraum von den Klängen des überwältigenden Finales von Turandot erfüllt war, glitt durch die Tore von Combe Castle.

Als Jack den Hügel zur Hälfte hinuntergefahren war, hielt er am Wegesrand an: Der anschwellende Chor brachte ihn in Gedanken zu jenem Abend zurück, an dem er die Oper das letzte Mal gesehen hatte – mit Katherine in der Met. Und das lag erst wenige Jahre zurück.

Dinner im Grand Tier Restaurant … absoluter Luxus.

Champagner in der Pause.

Übernachtung in einem Hotel in der Nähe.

Was für eine Nacht …

Und nun blickte Jack hinunter ins Tal, zur Burg und der Themse, die sich silbrig glänzend in der Nachmittagssonne durch die Landschaft schlängelte. Wie sehr wünschte er, Katherine könnte jetzt bei ihm sein.

So, wie sie es geplant hatten. Wie es hätte sein sollen …

Die Musik verstummte.

Jack stellte die Anlage aus, atmete tief durch, schaltete den Gang ein und fuhr weiter.

Obwohl der Parkplatz noch voller Trucks und Pkws war, erkannte Jack, dass der Großteil der Crew für heute Schluss gemacht hatte.

Gut so, dachte er.

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass ihn niemand beobachtete, lief er an den Requisiten-Trucks vorbei – deren Heckklappen nun geschlossen waren – und stieg die Seitentreppe der Burg hinauf zur großen Halle.

An der Tür drehte er den Knauf. Verschlossen!

Und hinter ihm ertönte eine Stimme: »Die ist verriegelt, Alter.«

Jack drehte sich um und sah Gary unten an der Treppe. Er trug etwas auf der Schulter, das wie ein kleiner Baum aussah.

»Hi, Gary.«

»Suchst du was?«

»Zoё hat ihre Thermoskanne hiergelassen und mich gebeten, sie zu holen.«

»Wie geht’s ihr? Alle fragen schon.«

»Sie wird wieder.«

Gary stellte den Baum ab. »Gut, das zu hören. Sie ist ein nettes Ding, und das sind die längst nicht alle.«

»Ja, kann ich mir denken. Ähm, kannst du mich vielleicht reinlassen, damit ich die Thermosflasche holen kann?«

»Würde ich sofort, aber ich habe keinen Schlüssel. Ist verrammelt und verriegelt, weil die Kameraleute eine Menge Equipment drinnen gelassen haben. Da musst du wohl Fraser fragen.«

»Oh je!«

Gary lachte. »Ich verstehe dein Problem.«

Jack zuckte mit den Schultern.

»Weißt du was? Wenn ich ihn sehe, sage ich ihm, dass ich drinnen was vergessen habe, und lasse mir von ihm aufschließen«, bot Gary an. »Eine Thermoskanne, sagst du?«

»Richtig. Edelstahl. Die ist anscheinend ein Erinnerungsstück.«

»Alles klar. Große Hoffnungen würde ich mir aber nicht machen. Ich hab da nach dem Mittagessen ein bisschen aufgeräumt, und da hätte ich die garantiert gesehen, wenn sie noch da wäre.«

»Komisch«, sagte Jack. »Sie war nicht in ihrer Tasche, die wir mit ins Krankenhaus genommen hatten.«

Er sah, wie Gary die Schultern hob. »Vielleicht hat sie einer in den Mülleimer geschmissen. Oder sie mitgehen lassen. Ich sage das ja ungern, aber so was kommt vor – sogar auf einem Filmset. Falls du verstehst, was ich meine.«

»Kann alles möglich sein«, erwiderte Jack. Er wartete, ob Gary noch mehr sagte, aber der Requisitenmann nickte nur bedächtig.

»Was machst du eigentlich mit dem Baum, Gary?«, fragte er schließlich.

»Vorbereitungen für die große Abendszene morgen am Fluss. Alphonso mag die Aussicht nicht, also muss ich die verändern, bis sie ihm passt, und das heißt unter anderem: mehr verdammte Bäume.



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